Was kommt? Was starten wir?
Den Evangelisations-Prozess!
Geht es Dir vielleicht wie mir?
Bei dem Begriff Evangelisation zucke ich regelmäßig zusammen. Es kommen so einige Erinnerungen in mir hoch. Gute aber auch durchaus zweifelhafte.
Und ehrlich gesagt hatte dieses Nomen für mich lange Zeit den Geschmack einer Verkaufsveranstaltung: Christen gehen auf Menschen zu, nicht weil sie an ihnen interessiert wären, sondern damit diese Menschen ihnen zuhören und ihnen Erfolgserlebnisse bescheren. Menschen sollen sich bekehren. Am Ende einer Evangelisation werden sie gezählt und dann weiß man, dass es sich gelohnt hat. Wenn sich keiner „bekehrt“, hat man eben gesät. Jedenfalls war es ein „Erfolg“!
Ich kann es drehen und wenden wie ich will, das schwingt bei mir immer noch ein wenig mit, wenn ich diesem Begriff begegne.
Und gleichzeitig denke ich bei Evangelisation auch daran, dass Freunde wirklich Jesus begegnet sind und er ihr Leben völlig verändert hat. Sie haben sich für ein Leben mit Jesus entschieden, weil sie erlebt haben, dass Jesus sich längst für sie entschieden hatte.
Eine gute Nachricht: Dich schickt der Himmel!
Bei der Evangelisation geht es um das Evangelium. Davon ist der Begriff Evangelisation ja auch abgeleitet. Eigentlich heißt es auf Griechisch euangelion“ eu = gut; angelia Botschaft. Weitergegeben wurde diese Botschaft von einem angelos. Das heißt Bote oder Engel. Bei der Evangelisation sind wir eigentlich Menschen, die der Himmel schickt, damit sie die gute Nachricht weitergeben und weiterleben. Dabei geht mir das Herz auf.
Wie wäre das, wenn die Leute in unserer Umgebung, unsere Nachbarn, Freunde, Bekannte, Mitbürgerinnern und Mitbürger merken: Die schickt der Himmel! So wie sie leben und was sie sagen ist irgendwie – himmlisch.
Genau darum geht es in dem E.- Prozess, dem Evangelisationsprozess!
Wir werden hinhören und hinschauen, in welcher Umgebung wir leben, was die Menschen bewegt, mit denen wir leben. Wir werden daran arbeiten, unsere Nachbarn, Freunde und Bekannte, unsere Stadt, unser Dorf besser zu verstehen. Wir werden darüber nachdenken wie wir mehr und mehr zu Menschen werden können, die der Himmel schickt.
Die Liebe motiviert
Und tun wir nicht nur, weil es einen „Missionsbefehl“ gibt, sondern weil wir dem folgen, der diese Welt so sehr geliebt hat, dass er sein bestes gab – seinen Sohn (Johannes 3, 16), damit wir erlöst, gerettet und befreit leben. Gottes Motivation war nicht ein Befehl, sondern Liebe. „So sehr hat Gott die Welt geliebt.“
Wenn es Dir so geht wie mir, dass ich manchmal bei mir diese, sich an Christus und andere hingebende Liebe vermisse und ich es ganz gut aushalte im Gewohnten und Liebgewonnen zu bleiben, statt mich in Bewegung setzen zu lassen, dann sollten wir die Sache mit der „Liebe“ intensiv beleuchten.
Beten – nicht nur, aber in allem
Das Gebet begleitet diesen ganzen Prozess. Wir beten, dass Gott uns mit seiner Liebe ansteckt und uns seine Leidenschaft und seinen Blick für die Menschen in unserem Umfeld schenkt, dass wir sie wahrnehmen in ihren Nöten, Ängsten, Bedürfnissen. Wir beten, dass er uns mit seinem Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit erfüllt und wir in diesem Geist neu aufbrechen.
Herzliche Einladung zum Mitbeten.
Warum gerade jetzt?
Vielleicht fragst Du Dich: Warum fangen wir ausgerechnet jetzt damit an? Sollten wir das Ganze nicht doch noch mal verschieben? Es ist immer noch Corona-Zeit. Ja, es ist offensichtlich noch lange nicht alles durchgestanden. Die Fragen, die wir uns als Gemeinde auch in dieser Zeit zu stellen haben sind unter anderem:
- Wozu ist Gemeinde da?
- Was tun wir eigentlich?
- Was dient eigentlich Gott und was dient den Menschen?
Wir sind davon überzeugt dass es weder Gott, noch uns, noch anderen dient, wenn wir uns ausschließlich auf uns fokussieren und darauf, unbeschadet durch diese Corona-Zeit zu kommen. Daher fokussieren wir uns grade in der Krise auf Gottes Leidenschaft und auf seine Liebe. Wir wollen darin wachsen, seine gute Botschaft weiterzugeben und weiterzuleben, praktisch, konkret, ansteckend und kraftvoll. Das geht auch und grade in Corona-Zeiten. Daher ist es genau der richtige Moment – meinen wir.
Zum Schluss:
- Wir laden Dich ein, bei diesem Evangelisationsprozess dabei zu sein
- Wir laden dich ein, dein Herz neu von der Liebe Gottes entfachen lassen
- Wir laden dich ein, dabei zu sein, wenn wir als Gemeinde unseren Reichtum an Gaben und Fähigkeiten entdecken, mit dem wir wuchern und den wir an andere weitergeben können
- Wir laden dich ein, mitzudenken und mit zu überlegen, wie wir kreativ sein können, damit unsere Nachbarn, Freunde, Mitbürgerinnen und Mitbürger in Gummersbach Jesus erleben
Euer Stefan Hofmann
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