Das ist mein Trost in meinem Elend, dass dein Wort mich erquickt.

Psalm 119,Vers 50

 

In den letzten Wochen haben mich vermehrt Texte aus den Psalmen berührt und angesprochen. Die Psalmen spiegeln das reale Leben wieder mit allen möglichen Höhen und Tiefen. Es gibt Probleme, bei denen wir mit unseren menschlichen Möglichkeiten am Ende sind. Niemand wünscht sich eine solche Situation, in der man nichts mehr tun kann und sich keine Lösung abzeichnet. „Da hilft nur noch beten“, denken und sagen viele – oft sogar Nichtchristen. Wir können und dürfen Gott unser Herz ausschütten, unsern Ärger herauslassen, selbst kleinliche und selbstgerechte Regungen dürfen wir ungefiltert aussprechen. Viele Personen der Bibel haben uns das vorgemacht. Sie wussten, Gottes Möglichkeiten sind größer als ihre Probleme. Gott kann uns Wege zeigen, wenn wir nicht mehr weiterwissen. Jesus erklärte uns, dass wir Gott keine Vorschriften machen können. „Dein Wille geschehe“, so hat Er es uns gelehrt. Manchmal tut Gott Wunder, und manchmal führt er durch Leid und Tod.

Wenn wir mit Gott in Kontakt bleiben, werden wir nicht im Klagen steckenbleiben, denn die Gegenwart Gottes zieht unsere Gedanken zu ihm hin. Gott rückt in den Vordergrund und die Sorgen und Nöte werden kleiner. Oft finden wir so zum Lob und zur Dankbarkeit. Das ist das alltägliche Wunder, das sich in der Begegnung mit dem lebendigen Gott abspielt. In solchen Momenten erleben wir die Abhängigkeit von Gott als Glück und Gottes Wort ist ein starker Trost. Der Beter des 119. Psalms hat das erfahren. Diese Erfahrungen lassen uns vielleicht mit Hanns Dieter Hüsch singen: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit“.

Das wünsche ich mir immer wieder und vor allen Dingen meinen „Geschwistern“, die schwere Zeiten durchleben und durch dunkle Täler gehen müssen.